Chalet Reseda
- Adresse: Felsbergstrasse 6, Luzern
- Grundstücknummer 2028 r. U.
- Katasternummer: 634p
- Nutzung: Dependance, Pensionsgebäude, später Sommerhaus
- Bauzeit: um 1896,1 (1897)2
- gebaut durch: Chaletfabrik Kuoni & Cie., Chur
- abgebrochen: Januar / März 1961. Das Gebäude soll danach in Uffikon im Moos wieder aufgebaut worden sein.3

Bauzeit
Gebaut als Holzhaus mit Schieferdach4 durch Kuoni & Cie, Baugeschäft Chur, 1896.

1914 wird es als "Villa Reseda" bezeichnet. Es enthielt damals 7 Zimmer mit 16 Betten, nicht gerechnet der Wintergarten, in welchem sich eine Gärtnerwohnung befand 5

Aussicht
Die Aussicht war schon 1908 phantastisch: Der Standort dieser Aufnahme war vermutlich auf einem Balkon des Chalet Reseda.

"Krankenschwestern-Heim"
Ab 1928 bis 1933 war an dieser Adresse ein "Krankenschwestern-Heim" eingetragen.6 Als langjährige Bewohnerinnen finden wir hier 1923-1930 die Ordensschwestern Caroline Grümmer aus Linden (D) und Anna Bushartz aus Epfendorf (D), kürzer 1923-1924 die Krankenschwester Clotildis Schuld aus Oberenzheim (D).7
In einer Danksagung werden sie 1929 «ehrwürdige Krankenschwestern vom Felsberg» genannt.8
Bereits 1916-1918 wohnten die Ordensschwestern Anna Fuchs, 1916-1920 Maria Schuld, 1916-1922 Anna Cath. Franzen, 1916-1923 Anna Rushart (= Bushartz, siehe oben), 1916-1920 Agnes Fuhrmann, 1916-1917 und 1919 Maria Anna Mallmann, 1917-1923 Caroline Grümmer, 1918-1920 Anna Wölfl, 1921-1923 Clotildis Schuld an der Felsbergstrasse 15 (=Pensionsgebäude).9

Besitzer ab 1931
1931-1933 wurde das Haus an Leo Siegwart verkauft.10 Siegwart wurde am 11.12.1874 als Sohn des Glasfabrikanten Leo Siegwart und der Katharina Grüter in Luzern geboren worden. Er führte eine Fabrik für chemische Produkte in Küssnacht und widmete sich später dem Vertrieb von Maschinen, insbesondere Heissluftmotoren. Das Haus an der Felsbergstrasse nutzte er als Sommerwohnsitz.11. Erst ab 1952 wurde es wieder regelmässig bewohnt.7
Siegwart starb 1958, seine Erben verkauften das Haus und das Grundstück 1960. 1961 wurde das Haus abgebrochen und 1962 durch einen Neubau ersetzt.

Warum Reseda?
Die Reseda (Resede, auch Wau) ist eine Pflanze mit länglichen Blättern und in Trauben oder Ähren stehenden kleinen, duftenden Blüten von weißer oder gelblicher Farbe. Sie steht auch für den Farbton Resedagrün.
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- genehmigt durch den Stadtrat am 23.8.1896, vgl. Historischer Kataster, SALU F3.A1, Band 480[↩]
- SALU B3.31/A1.32 1896 und Felsberg-Reminiszenzen[↩]
- gemäss Schreiben an die damalige Brandversicherungsanstalt vom 12.1.1961, provisor. Signatur StALU 2022/20/112.0634.P[↩]
- Brandassekuranzregister, STALU A 1143/40[↩]
- aus einem Brief von O. Balthasar an F. J. Bühler, der das Chalet mieten wollte für die Unterbringung der St. Anna-Schwestern. STALU PA 495/157[↩]
- Adressbuch 1928 bis 1933[↩]
- Häuserverzeichnis Felsbergstrasse 6, SALU B3.22/B3.92[↩][↩]
- Danksagung für Kunigunda Meyer-Lütolf, in: Luzerner Tagblatt 2.12.1929[↩]
- Häuserverzeichnis Felsbergstrasse 15, SALU B3.22/B3.92[↩]
- 1931 Kaufpreis 50'000.- nur für das Haus, 1933 noch 4108.- für 102.7 m2 Land; die Katasterschatzung von 25'500.- wurde bei der Katasterschatzung auf 37'000.- erhöht, die Schatzung der Brandversicherung betrug 43'000.-: StALU A 577/788[↩]
- Adressbuch 1932 bis 1959, Nekrolog, LNN 9.12.1958; im Adressbuch 1959 Siegwarts Erben[↩]