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Luzerner Gesellschaft

In der Luzerner Gesellschaft

1881: Der Konfessionswechsel wird vorbereitet

Hermann war wie seine Eltern reformiert, heiratete 1881 in Baden-St. Stephan bei Wien die katholische Margaretha dann aber nach römisch-katholischem Ritus.1 Sie verpflichteten sich dabei zur katholischen Erziehung ihrer Kinder.

1904: Die Hochzeit

1904 heirateten Gabriela Pietzcker (die Tochter von Hermann und Margareta) und Oskar Ludwig Balthasar in Luzern. Es handelte sich um ein gesellschaftliches Ereignis. In einer englischen oder amerikanischen Zeitung2 findet sich ein Bericht über diese Allianz zwischen diesen 2 Familien "who are among the oldest in Lucerne". Neben ausführlicher Beschreibung der Kleider von Braut und Brautjungfern finden sich die Namen der 6 Brautjungfern (die Schwestern Jeanne, Alice und May Pietzcker, Josephine Balthasar, Julia und Louise von Moos) und 6 Trauzeugen (Albert, Henri, Felix und Rudolph von Moos, die Herren Mayr von Baldegg und Schwytzer von Buonas). Nach der Hochzeit genoss man ein grosses Frühstück auf dem Felsberg. Schon am Vorabend der Hochzeit hatte man sich im Pavillon auf dem Felsberg zu einer soirée dansante getroffen.3

Einladungskarte zur soirée dansante vor der Hochzeit von Gabriela Pietzcker mit Oskar Balthasar, 17. Juni 1904 (in STALU PA 184/301)

1909: Protestanten!

Die Luzerner Corpus Christi Gesellschaft (die sog. Herrgottskanoniere) suchte 1909 auf der Felsbergmatte einen neuen Platz für den Feldgottesdienst und das Schiessen an Fronleichnam. Margit Pietzcker rechnete damit, dass ihre Gäste sich daran nicht stören würden, es werde sie eher unterhalten: "Aber die Nachbarschaft wird unangenehm werden". Pietzcker wollte nicht von sich reden machen, "da man mir sagen kann, zwei Drittel des Felsberges gehört Protestanten" 4

Vom reformierten Kapitän zur katholischen Elite

Waren Friedrich Alexander und seine Söhne noch reformiert, so war die nächste Generation bereits klar katholisch, Alice Pietzcker war Oberin, Maria Pietzcker lebte im Kloster.

Die Söhne der nächsten Generation stiegen noch weiter auf, Hans Urs Balthasar wurde Kardinal, Peter Henrici Weihbischof. Beide verbrachten vielen (Ferien-)tage bei Ihrer Grossmutter auf der Pension Felsberg.5

 

Diese Seite zuletzt geändert: 2023-10-20

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  1. Mit einer Dispens vom bischöflichen Ordinariat in Luzern" vom 28.11.1880: siehe http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-12/?pg=191[]
  2. STALU PA 184/301, wo leider nur ein Ausschnitt vorhanden ist, die Zeitung hiess "The Ne[..]", vermutlich handelt es sich um die "New York Times"[]
  3. Einladungskarte in STALU PA 184/301[]
  4. STALU PA 1355/162, an den Regens Franz L. Segesser, 13.4.1909[]
  5. Zu Balthasar: Lochbrunner, Manfred. Hans Urs von Balthasar 1905-1988 : die Biographie eines Jahrhunderttheologen. 1. Auflage. Würzburg: Echter, 2020. Print. speziell S. 33-34.
    Zu Henrici: Peter Henrici: Rückblick. Ereignisse und Erlebnisse. Zofingen 2021.
    und: Urban Fink-Wagner, Die Berufung zum Weihbischof war für Peter Henrici ein Schock - doch er trat mutig voran. In: Neue Zürcher Zeitung, 9.6.2023[]
Kleine Welt auf dem Felsberg