Springe zum Inhalt

>> Alice Pietzcker

Alice (Schwester / Oberin Dominika) Pietzcker

Pietzcker, Alice, mit ihrem Neffen Dieter Balthasar, 1913? (STALU PA 122/28)

Alice Margaretha Pietzcker wird am 23. September 1887 in Luzern als Tochter des Hermann Alexander Pietzcker und der Margaretha Apor de Altorja geboren.

Pietzcker, Alice, in der Tracht der Rudolfinnerinnen (STALU PA 122/26)

1911 tritt sie in das "Rudolfinerhaus" in Wien ein, einer Schwesternschule und Krankenhaus. Die "grauen Schwestern", wie die Rudolfinerinnen wegen ihrer Tracht genannt wurden, waren Laienschwestern. 1917 legt sie die Staatsprüfung ab. 1918 bis 1938 ist sie Oberin der Schwesternvereinigung der Rudolfinnerinnen ("Oberin Dominika Pietzcker")1. Sie leitet der Schule und unterrichtet u.a. "Ethik und Geschichte der Krankenpflege". Sie engagiert sich im "Weltbund der Krankenpflegerinnen" für die Gesundheit der Pflegerinnen und Pflegeschülerinnen und führte eine internationale Studie zum Gesundheitszustand des lernenden und ausgebildeten Pflegepersonals durch.2 Nach dem deutschen Einmarsch in Österreich kehrt sie  im März 1938, um ihrer Verfolgung zu entgehen, über Ungarn und Italien in die Schweiz zurück.3

Pietzcker, Alice, in der Tracht der Rudolfinnerinnen, mit Kette der Oberin? (STALU PA 122/26)
Pietzcker, Alice, in der Tracht der Rudolfinnerinnen, mit der Anhänger/Kette der Oberin (STALU PA 122/26)

Bereits 1905 nach dem Tod ihrer Grossmutter Jeannette Hippenmeyer wurde Alice  Teilhaberin der Pension (da noch nicht volljährig allerdings mit Beistand von Oberst Ulrich Wille). Von 1905-1940 war aber ihre Mutter Marguerite einzige Vertreterin der Gesellschaft, erst nach ihrem Tod 1940 führte Alice Pietzker die Prokura. Nach dem Verkauf an Stadt 1943 vermietete sie noch einige wenige Betten in der verbliebenen Villa  Felsberg.

1951 wurde die Gesellschaft (nun noch mit den Gesellschafterinnen Alice Pietzcker, Jeanne Pietzcker und Marguerite Henrici-Pietzcker) gelöscht.

Alice lebte bis zu ihrem Tod in der Villa Felsberg an der Felsbergstrasse 20.

Am 17. Januar 1976 stirbt sie in Luzern.

Werke:

  • Pietzcker, Dominika: Die Pflegerinnenschule des Rudolfinerhauses. In: "50 Jahre Rudolfinerhaus in Wien 1882 – 1932". Wiener Medizinische Wochenschrift 1932, Seiten 705-717.
  • Pietzcker, Dominika, Pflegerinnenschulen und deren Organisation in Österreich. In: Liga der Rotkreuzgesellschaften (Hrsg.), Kommission für Pflegewesen. Zweite Konferenz der Rotkreuzgesellschaften von Mittel- und Osteuropa, Wien 11. - 15. Mai 1925 (Paris 1925) 55.

Detailliertere Informationen zur Person und zur weiteren Verwandtschaft finden sich im separaten Stammbaum.

Diese Seite zuletzt geändert: 2017-09-02

  1. eine Ihrer Vorgängerin war Sarolta Apor de Altorja, 1910-1914 "Oberin Marie Caroline". Sie war vermutlich die Tante von Alice (http://genealogy.euweb.cz/hung/apor3.html) []
  2. http://www.campus-rudolfinerhaus.ac.at/wir-ueber-uns/geschichte[]
  3. Elisabeth Seidl, "DRK-Billrothschwesternschaft" im Nationalsozialismus. Das Rudolfinerhaus in Wien aus zeitgeschichtlicher Perspektive. In: Elisabeth Seidl und Ilsemarie Walter (Hrsg.), Rückblick für die Zukunft. Beiträge zur historischen Pflegeforschung (Wien 1998) 143-168. Dort Seite 150, zitiert in: Walter Ilsemarie, Auswirkungen des “Anschlusses” auf die österreichische  Krankenpflege[]
Kleine Welt auf dem Felsberg