Verbreitung in der Schweiz
Die historische Verbreitung der Personen namens Lischer in der Schweiz lässt sich mit Hilfe des Familiennamenbuches eingrenzen: Es verzeichnet alle Familien, die 1962 in einer schweizerischen Gemeinde das Bürgerrecht besassen. Dabei lässt sich filtern, welche Familien dort schon vor 1800 ansässig waren. Somit lässt sich sagen, dass alle Lischer aus 7 Luzerner Gemeinden stammten (Grosswangen, Langnau bei Reiden, Malters, Menznau, Ruswil, Schüpfheim, Willisau Land: Es können hier noch weitere Gemeinden dazukommen, wo aber 1962 keine Lischer mehr heimatberechtigt waren). Als Karte und mit einem übersichtlichen Zeitstrahl dargestellt auf dem Portal personennamen.ch.
Zum Vergleich: Alle Lüscher stammen aus 13 Gemeinden des Aargaus.
Als öffentlicher Datenbestand steht das Telefonbuch zur Verfügung (auch wenn die Anzahl der Anschlüsse abnimmt, sollte es noch eine gewisse Abdeckung bieten). Eine auf Basis dieser Daten erstellte Schweizer Karte ist aber nicht sehr aussagekräftig: Da der Name Lischer eher selten ist (hier: 188 Nennungen), lassen sich diese kaum zur Stärke der Verbreitung auswerten.
Am aktuellsten sind die Daten des Bundesamtes für Statistik für das Jahr 2023. Grafisch aufbereitet sind sie zum Beispiel beim Tagesanzeiger: Am häufigsten der Name «Lischer» in den Gemeinde Luzern, Escholzmatt-Marbach und Zürich.
…und ausserhalb der Schweiz?
Verschiedene Dienste bieten Informationen zur Namensverbreitung in weiteren Ländern an. Diese Kartendienste basieren vermutlich auf den Telefondaten der 1990-er Jahre.
Auf nachnamen.net findet sich eine Liste der Länder mit den meisten Lischer der Welt. Die Rangliste basiert auf absoluten Zahlen, berücksichtigt also nicht die Einwohnerzahlen der verschiedenen Länder. Auf kartezumnamen.eu und namespedia.com gibt es Karten, die regionale Häufungen zeigen:
- Schweiz (546)
- Vereinigte Staaten von Amerika (286), eine gewisse Häufung in Kalifornien.
- Deutschland (227), die höchste Dichte in Rheinland-Pfalz, im Landkreis Südliche Weinstrasse (für 1890 und 1996 sehr detailliert ersichtlich auf der Namensverbreitungskarte). Bei den Lischer in der Pfalz handelte es sich aber eher um Lüscher aus dem Aargau (vgl. Peter Steiner, Aargauer in der Pfalz. Die Auswanderung aus dem Berner Aargau nach dem dreissigjährigen Krieg. 2009, Seite 312-320 etc. Zudem: Heinz R. Wittner, Schweizer (Einwanderer) in der Vorder- und Südpfalz).
- Niederlande (64), im Umkreis von Amsterdam (detaillierter in der Niederländischen Familiennamendatenbank).
- Frankreich (54), mehrheitlich im Elsass. Eine nahe Beziehung zwischen Luzern und dem Elsass ist bekannt, wenn auch bisher nur wenige Auswanderer eindeutig identifiziert werden konnten (vgl. Joseph Schürmann-Roth, Luzerner Auswanderer 1640-1740, Teil A und die Verzeichnisse des Centre de Recherches sur l’Histoire des Familles in Guebwiller).
Diese Häufungen können auch in verschiedenen nationalen / regionalen personengeschichtlichen Datenbanken gefunden werden, z. B.
- Frankreich: geneanet hat zahlreiche Resultate, francegenweb.org muss noch ausgewertet werden.
- Deutschland: beim Verein für Computergenalogie in GEDBAS, in den Verlustlisten des 1. Weltkriegs, oder übergreifend in der Metasuche.
Nicht geographisch auswertbar: Das Deutsche Archivportal oder der Katalog APERTUS des Landesarchiv Rheinland-Pfalz - Niederlande: Einen Überblick gibt genealogieonline, erwähnt auch digitalisierte Zeitungen in Delpher und Resultate in openarchives. Zahlreiche Resultate auch in WerWasWie.
- USA (und weltweit): familysearch.org
Sind das ausgewanderte Lischer aus Luzern? Diese Verbindungen sind noch zu finden 🙂
Oder doch eher Lüscher aus dem Aargau resp. Berner Aargau (vgl. Peter Steiner, Aargauer in der Pfalz, in: Beiträge zur Aargauergeschichte 16(2009), Index zu Familiennamen „L…“.)?
Diese Seite zuletzt geändert: 2024-08-26